Schwimmen gegen Rückenschmerzen: Dein Weg zur Schmerzfreiheit

Lesezeit: 22 Minuten

Schwimmen gegen Rückenschmerzen: Dein Weg zur Schmerzfreiheit

Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Problem in der modernen Gesellschaft. Viele Menschen suchen nach Wegen, um ihre Beschwerden zu lindern. Eine der effektivsten Methoden ist das Schwimmen. Schwimmen kann, richtig ausgeführt, nicht nur Schmerzen reduzieren, sondern auch den Rücken stärken und gegen neue Beschwerden vorbeugen.

In diesem Artikel werden wir die Vorteile des Schwimmens gegen Rückenschmerzen beleuchten und Tipps für verschiedene Schwimmstile geben.

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung: 10 Fakten zu schwimmen gegen Rückenschmerzen

Schwimmen gegen Rückenschmerzen Tu dir was Gutes
  • Gelenkschonend: Schwimmen ist eine der wenigen Sportarten, die fast keine Gelenke belastet. Das Wasser trägt den Großteil des Körpergewichts und entlastet somit die Wirbelsäule und die Gelenke.
  • Muskelaufbau: Regelmäßiges Schwimmen stärkt die Rumpfmuskulatur, was wiederum die Wirbelsäule unterstützt und Rückenschmerzen vorbeugen kann.
  • Bessere Haltung: Schwimmen kann dazu beitragen, Haltungsschwächen zu korrigieren, da es ein ausgewogenes Training für den gesamten Körper ist.
  • Entspannung: Neben der körperlichen Aktivität kann das Wasser auch beruhigend auf den Körper wirken, wodurch Muskelverspannungen gelöst und Rückenschmerzen reduziert werden.
  • Flexibilität: Schwimmen fördert die Beweglichkeit der Wirbelsäule und kann dadurch Versteifungen und Verspannungen entgegenwirken.
  • Hydrotherapie: Viele Physiotherapeuten empfehlen Wasserübungen und Schwimmen als Teil der Rehabilitation nach Rückenverletzungen.
  • Geringes Verletzungsrisiko: Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten ist das Verletzungsrisiko beim Schwimmen gering.
  • Richtige Technik: Nicht alle Schwimmstile sind gleich rückenfreundlich. Beispielsweise kann Brustschwimmen mit einer falschen Technik den unteren Rücken belasten. Daher ist es wichtig, die richtige Technik zu erlernen und anzuwenden.
  • Kombinationsmöglichkeit: Schwimmen lässt sich gut mit Wassergymnastik kombinieren, um ein vielseitiges und umfassendes Rückentraining im Wasser zu gewährleisten.
  • Prävention: Neben der Linderung bestehender Rückenschmerzen kann Schwimmen auch präventiv wirken und das Risiko zukünftiger Rückenprobleme reduzieren.

Warum Schwimmen bei Rückenschmerzen hilfreich ist

Schwimmen wird oft als eine der besten Sportarten zur Vorbeugung und Behandlung von Rückenschmerzen angepriesen. Der Hauptgrund dafür ist der Auftrieb im Wasser, der einen Großteil des Körpergewichts trägt. Dieser Auftrieb reduziert den Druck auf die Wirbelsäule und die Gelenke, wodurch Schmerzen und Verspannungen gelindert werden können. Aber das ist nicht der einzige Vorteil. Durch das Schwimmen wird die Muskulatur des gesamten Körpers, insbesondere die des Rückens, beansprucht und gestärkt. Eine starke Rückenmuskulatur unterstützt die Wirbelsäule und hilft, Verletzungen und Schmerzen vorzubeugen.

Das Wasser bietet zudem eine Bewegungsfreiheit, die es den Gelenken und der Wirbelsäule ermöglicht, sich in einem größeren Bewegungsumfang zu bewegen. Das kann zur Erhöhung der Flexibilität beitragen und Steifheit verringern. Darüber hinaus fördert regelmäßiges Schwimmen Körperbewusstsein, was bei der Korrektur von einer falschen Haltung hilfreich ist. 

Ein weiterer Vorteil des Schwimmens ist, dass es die Gelenke schont. Es gibt keine Belastung wie beim Laufen oder Springen, was es zu einer idealen Sportart für Menschen mit Arthritis oder anderen Gelenkproblemen macht. Stress und Anspannung, die zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen können, werden ebenfalls durch das beruhigende Gefühl des Gleitens im Wasser und den rhythmischen Atemzyklus beim Schwimmen reduziert.

Schwimmen wird auch oft als Teil von Rehabilitationsprogrammen nach Rückenverletzungen oder -operationen empfohlen, da es ein sanftes Training ermöglicht, ohne das Risiko einer Überbelastung. Neben der Behandlung von bestehenden Rückenschmerzen kann Schwimmen auch als präventive Maßnahme dienen, um zukünftige Probleme zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, sich an die richtige Technik zu halten und idealerweise unter Anleitung eines Trainers oder Therapeuten zu trainieren, um den maximalen Nutzen zu erzielen.

Unterschiedliche Schwimmstile und ihre Auswirkungen auf den Rücken

Kraulschwimmen

Das Kraulschwimmen, oft auch als Freistil bezeichnet, ist eine der bekanntesten und schnellsten Schwimmtechniken. Für Menschen mit Rückenproblemen kann dieser Schwimmstil, wenn richtig ausgeführt, besonders vorteilhaft sein.

Kraulschwimmen gegen Rückenschmerzen

Vorteile:

  • Muskelaufbau und -entspannung: Durch die konstante Bewegung beim Kraulschwimmen werden viele Muskelgruppen gleichzeitig trainiert. Das stärkt insbesondere die Rückenmuskulatur und kann helfen, Verspannungen zu lösen.
  • Flexibilität der Wirbelsäule: Die Drehbewegungen des Körpers beim Kraulschwimmen fördern die Flexibilität der Wirbelsäule. Dies kann zu einer verbesserten Haltung und einer Verringerung von Rückenschmerzen beitragen.

Dinge, auf die man achten sollte:

  • Technik: Die richtige Technik ist beim Kraulschwimmen entscheidend. Ein häufiger Fehler ist das Überstrecken des Nackens, indem man den Kopf zu hoch aus dem Wasser hebt. Es ist ratsam, den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule zu halten und beim Atmen seitlich zu drehen.
  • Körperhaltung: Ein gerader und gestreckter Körper ist beim Kraulschwimmen essenziell. Achte darauf, nicht ins Hohlkreuz zu gehen. Der Bauch sollte leicht angespannt sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren.

Übungen und Anleitungen:

  1. Einarmiges Kraulen: Diese Übung hilft, die Technik zu verfeinern. Dabei wird mit einem Arm gekrault, während der andere am Körper anliegt. Der Kopf bleibt im Wasser und wird nur zum Atmen zur Seite gedreht.
  2. Beinschlag-Training mit Kickboard: Um den Beinschlag zu verbessern, kann man mit einem Kickboard trainieren. Das Kickboard wird mit beiden Händen vorne gehalten, während man sich nur mit den Beinen fortbewegt. Dies stärkt die untere Rückenmuskulatur und fördert die Wasserlage.
  3. Atmungstraining: Die richtige Atmung beim Kraulen ist wichtig, um den Rücken nicht unnötig zu belasten. Ein guter Tipp ist es, in einem regelmäßigen Rhythmus zu atmen, z.B. alle drei oder vier Armzüge.

Rückenschwimmen

Rückenschwimmen ist nicht nur ein klassischer Schwimmstil, sondern auch besonders vorteilhaft für Menschen, die Rückenbeschwerden haben oder ihren Rücken stärken möchten.

Vorteile:

  • Natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule: Im Gegensatz zu vielen anderen Schwimmstilen wird beim Rückenschwimmen die Wirbelsäule in einer neutralen, flachen Position gehalten, wodurch Fehlbelastungen minimiert werden.
  • Kräftigung der Rückenmuskulatur: Das Wasser bietet einen natürlichen Widerstand, gegen den die Rückenmuskulatur arbeiten muss. Dies führt zu einer Kräftigung des gesamten Rückens.
  • Entspannung der Nackenmuskulatur: Da der Kopf im Wasser liegt und unterstützt wird, kann die Nackenmuskulatur entspannen, was besonders für Menschen mit Nackenverspannungen vorteilhaft ist.

Dinge, auf die man achten sollte:

  • Stabile Wasserlage: Beim Rückenschwimmen ist es wichtig, dass die Hüften nicht absinken. Dies erfordert eine aktive Beinarbeit und angespannte Bauchmuskeln.
  • Bewegung der Arme: Die Arme sollten in einem kontinuierlichen Rhythmus und gleichmäßig bewegt werden, um den Körper auszubalancieren.

Übungen und Anleitungen:

  1. Beinschlag-Training: Hierbei konzentriert man sich ausschließlich auf den Beinschlag. Dies kann helfen, die Wasserlage zu verbessern und die Hüften oben zu halten.
  2. Einarmiges Rückenschwimmen: Bei dieser Übung wird nur ein Arm für den Schwimmzug verwendet, während der andere am Körper anliegt. Dies hilft, die Technik zu verfeinern und ein Gefühl für den Wasserwiderstand zu entwickeln.
  3. Rollenübung: Um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu fördern, kann man versuchen, sich beim Rückenschwimmen von einer Seite auf die andere zu rollen, ohne die Wasserlage zu verlieren.

Brustschwimmen

Das Brustschwimmen ist einer der ältesten und am weitesten verbreiteten Schwimmstile. Es ist nicht nur eine besonders effiziente Methode, sich im Wasser fortzubewegen, sondern hat auch diverse Vorteile für den Rücken – wenn es richtig gemacht wird.

Brustschwimmen bei Rückenschmerzen

Vorteile:

  • Ganzkörpertraining: Brustschwimmen beansprucht nahezu alle Muskelgruppen des Körpers, einschließlich des Rückens. Dies kann helfen, den Rücken zu stärken und so Rückenproblemen vorzubeugen.
  • Mobilisation der Wirbelsäule: Durch die wellenartige Bewegung beim Brustschwimmen wird die Wirbelsäule mobilisiert, was zu einer Erhöhung der Flexibilität führen kann.

Dinge, auf die man achten sollte:

  • Kopfhaltung: Es ist wichtig, den Kopf in einer neutralen Position zu halten und nicht ständig anzuheben, um nach vorne zu schauen. Das Anheben des Kopfes kann zu Nacken- und Rückenbeschwerden führen.
  • Ausführung des Beinschlages: Beim Brustschwimmen sollte man darauf achten, dass die Beine nicht zu weit auseinandergehen und dass die Füße nach außen gedreht sind. Ein falscher Beinschlag kann zu Belastungen im Hüft- und Rückenbereich führen.

Übungen und Anleitungen:

  1. Gleitphase verlängern: Versuche, nach jedem Armzug eine längere Gleitphase einzulegen, bevor die nächste Bewegung beginnt. Das fördert die Wasserlage und entlastet den Rücken.
  2. Beinschlag isolieren: Um den richtigen Beinschlag zu üben, kann man sich an den Beckenrand hängen und nur den Beinschlag ausführen. Dies hilft, die Bewegung zu verfeinern und gleichzeitig die Rückenmuskulatur zu stärken.
  3. Kopf im Wasser: Um die richtige Kopfhaltung zu trainieren, sollte man versuchen, den Kopf während des Schwimmens im Wasser zu lassen und nur zum Atmen seitlich herauszudrehen.

Wassergymnastik

Wassergymnastik ist keine traditionelle Schwimmtechnik im eigentlichen Sinne, aber sie hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen, besonders bei Personen, die nach einem gelenkschonenden und dennoch effektiven Workout suchen. Die Wassergymnastik ist besonders geeignet, um den Rücken zu stärken und Rückenprobleme zu lindern.

Vorteile der Wassergymnastik:

  • Gelenkschonend: Das Wasser bietet Auftrieb, wodurch die Gelenke, einschließlich der Wirbelsäule, weniger belastet werden. Das macht die Wassergymnastik besonders geeignet für Menschen mit Arthritis oder anderen Gelenkproblemen.
  • Widerstandstraining: Das Wasser bietet einen natürlichen Widerstand gegen Bewegungen, was zu einer Stärkung der Muskulatur führt, einschließlich der Rückenmuskulatur.
  • Verbesserung der Flexibilität: Die Übungen in der Wassergymnastik können dazu beitragen, die Flexibilität und Beweglichkeit des Rückens zu erhöhen.

Dinge, auf die man achten sollte:

  • Richtige Wassertiefe: Für die meisten Übungen in der Wassergymnastik sollte das Wasser zwischen Brust- und Schulterhöhe stehen.
  • Richtige Haltung: Selbst im Wasser ist es wichtig, auf eine gute Körperhaltung zu achten, um den Rücken nicht falsch zu belasten.

Übungen und Anleitungen:

  1. Wasserlauf: In Brusttiefe im Wasser stehen und auf der Stelle joggen. Dies stärkt die Bein- und Rückenmuskulatur und verbessert die Ausdauer.
  2. Armzüge: Mit flachen Händen seitliche Armzüge im Wasser ausführen. Dabei den Widerstand des Wassers nutzen, um die Arme und den oberen Rücken zu trainieren.
  3. Rückenstreckung: Im flachen Wasser stehen, die Arme nach vorne strecken und den Oberkörper langsam nach hinten beugen, bis ein leichtes Ziehen im Rücken zu spüren ist. Langsam wieder aufrichten und wiederholen.
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Fazit

Schwimmen ist eine äußerst effektive Methode, um Rückenschmerzen zu lindern und vorzubeugen. Durch das Ganzkörpertraining, die geringe Belastung der Gelenke, die Verbesserung der Flexibilität und den Auftrieb des Wassers bietet das Schwimmen zahlreiche Vorteile für die Rückengesundheit. Wenn Sie regelmäßig und richtig schwimmen, können Sie Ihre Rückenmuskulatur stärken, Verspannungen lösen und Ihre Beweglichkeit verbessern.

FAQ

Welcher Schwimmstil ist am besten für den Rücken?

Das Rückenschwimmen ist oft der empfohlene Stil für Menschen mit Rückenproblemen, da es die Wirbelsäule in einer neutralen Position hält und den Rücken gleichmäßig belastet. Kraulschwimmen kann auch gut für den Rücken sein, solange man auf eine korrekte Technik achtet. Das Brustschwimmen kann bei falscher Technik den unteren Rücken belasten, deshalb ist es wichtig, diesen Stil korrekt auszuführen oder sich von einem Trainer beraten zu lassen.

Wie oft sollte man in der Woche schwimmen gehen?

Für Anfänger empfiehlt es sich, mit 1-2 Mal pro Woche zu beginnen und dann je nach Komfort und körperlicher Verfassung zu steigern. Für Personen, die Rückenprobleme lindern oder vorbeugen möchten, sind 2-3 Mal wöchentlich ideal. Wie bei jeder sportlichen Betätigung ist es wichtig, dem Körper auch ausreichend Erholungszeit zu gönnen.

Ist Schwimmen gut für die Bandscheibe?

Ja, Schwimmen ist sehr gut für die Bandscheiben. Da das Wasser den Körper trägt, wird die Wirbelsäule entlastet und die Bandscheiben werden weniger komprimiert. Schwimmen kann somit dazu beitragen, Bandscheibenproblemen vorzubeugen und bestehende Beschwerden zu lindern.

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